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Der Anteil der Demokratien mit starken Defekten hat seit der letzten BTI-Untersuchung vor zwei Jahren weiter zugenommen. Besonders stark vertreten sind süd- und westafrikanische Länder.
Nichtdemokratische Regime erhöhen den Druck auf Oppositionelle: der BTI 2016 hat so viele harte Autokratien identifiziert wie in zehn Jahren nicht. Die regionalen Schwerpunkte liegen vor allem im Nahen Osten und Nordafrika sowie im post-sowjetischen Eurasien.
Zahlreiche autokratische Regime bedienen sich immer repressiverer Methoden, um einen offenen gesellschaftlichen Diskurs zu unterbinden. Willkürliche Inhaftierungen von Menschenrechtsaktivisten und Journalisten haben ebenso zugenommen wie Verbote von Demonstrationen oder Gesetze gegen zivilgesellschaftliche Organisationen.
In den 42 farblich markierten Ländern üben religiöse Dogmen einen spürbaren Einfluss auf politische Institutionen und Rechtsordnungen aus.
In den letzten zehn Jahren hat die Zahl von religiösen Dogmen geprägten Staaten stark zugenommen.
Politische Beteiligungsmöglichkeiten und Bürgerrechte wurden in vielen Demokratien noch einmal in stärkerem Maße eingeschränkt. Die Qualität der Wahlen sank seit 2006 in 36 Staaten. Zudem schränkten zahlreiche demokratisch gewählte Regierungen erneut die Organisations- und Versammlungsfreiheit deutlich ein, hebelten die Gewaltenteilung aus, beschnitten die Meinungs- und Pressefreiheit und tasteten in stärkerer Weise die persönlichen Freiheitsrechte an.
In 90 Prozent aller untersuchten Länder sind Regierungen erfolgreicher darin, wachstumsfördernde Markt- und Wettbewerbsordnungen, stabile Währungen und Preise und Schutz von Privateigentum zu verankern, als sozioökonomische Hindernisse zu überwinden, soziale Sicherheit und Chancengleichheit zu gewähren und Umwelt- und Bildungspolitiken nachhaltig auszugestalten.
Alle BRICS-Staaten haben seit Januar 2011, dem Messzeitpunkt des BTI 2012, an wirtschaftlicher Leistungsstärke eingebüßt. Von den elf G20-Schwellenländern konnten nur vier ihr Niveau von Januar 2011 halten, keines verbesserte sich seither messbar. Zudem ist in mehr als der Hälfte dieser Länder auch die makroökonomische Stabilität zurückgegangen.
Keine andere politische Gestaltungsleistung hat im globalen Durchschnitt in den vergangenen zehn Jahren eine solche Qualitätseinbuße erlebt wie die Fähigkeit zu effektivem Konfliktmanagement. Dies traf vorrangig auf arabische und afrikanische Regierungen zu.
Mit einem globalen Durchschnittswert von 4,35 ist Antikorruptionspolitik der am schlechtesten beurteilte Leistungsaspekt von Regierungspolitik überhaupt, besonders in Afrika, dem Nahen Osten und vor allem dem postsowjetischen Eurasien. Positiv hebt sich alleine Ostmittel- und Südosteuropa ab.
14 von 15 flächenmäßig größten Ländern im BTI wird ein negativer Trend in punkto Governance bescheinigt. Dies bestätigt sich in 13 der 15 bevölkerungsreichsten Staaten. Während kein einwohnerstarkes Schwergewicht seine Regierungsleistungen verbessern konnte, offenbarten einige Ankerstaaten sowohl kurz- wie mittelfristig eklatante Einbrüche im Transformationsmanagement.