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Nienburg/Weser ist mit 31.000 Einwohnern eine der kleineren Kommunen, die an KECK teilnehmen. Die Stadt hat kein eigenes Statistikamt – die Sozialdaten wurden darum durch die Stadtplaner selbst zusammengetragen, bzw. von anderen Ämtern und Behörden (der Arbeitsagentur, dem Einwohnermeldeamt) zugeliefert. KECK erleichtert mit vorstrukturierten Schwerpunktindikatoren gerade kleinen Kommunen, eine professionelle Erfassung von Quartierdaten zu initiieren. Die Karte zeigt in vereinfachter Darstellung, wo in Nienburg ein vergleichsweise hoher Anteil von Kindern im Kita-Alter mit Migrationshintergrund wohnt. Mit Hilfe weiterer Erkenntnisse soll zum Beispiel der Einsatz von Fördermitteln aus dem Programm „Soziale Stadt“ überprüft werden.
Die Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt ist stärker als viele andere Kommunen vom demographischen Wandel betroffen. Ab 2018 rechnen die Planer mit einem deutlichen Rückgang der Zahl der Kita-Kinder – die Ressourcen müssen also sehr zielsicher eingesetzt werden. Um den Bedarf an Kindertagesplätzen vorherzusagen, wird auf der Basis zukünftiger Bevölkerungszahlen die Entwicklung der Altersgruppen im Verhältnis zur Nutzerquote in den Einrichtungen betrachtet. KECK hilft der Kommune, weil solche Kennzahlen, verglichen und miteinander in Beziehung gesetzt werden können. Die Karte zeigt zum Beispiel, in welchen Stadtvierteln es schon heute (Datenbasis 2012) mehr Kitaplätze als Kinder gibt (dunkelblau) – und wo es im Verhältnis zur Kinderzahl zu wenig Betreuungsangebote gibt (hellblau).
Im Oberbergischen Kreis in NRW leben knapp 38.000 Kinder unter 15 Jahren. Mit Hilfe von KECK will der Kreis langfristig erreichen, dass die Entwicklungs- und Teilhabechancen von Kindern verbessert werden. Und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure im Kreis mit seinen 13 Kommunen soll durch mehr Transparenz effizienter werden. Durch Zusammenfassung von Daten aus unterschiedlichen Fachgebieten können sich die Planer neue Zusammenhänge erschließen. Die linke Karte zeigt zum Beispiel den Anteil übergewichtiger und adipöser Kinder in der Schuleingangsuntersuchung (in den dunkelblau gefärbten Gebieten ist der Anteil mit mehr als neun Prozent vergleichsweise hoch). Die rechte Karte zeigt, in welchen Stadtvierteln besonders viele Kinder von Kinderarmut betroffen sind. Damit aus solchen Gegenüberstellungen wirklich belastbare Erkenntnisse gezogen werden können, müssen weitere Faktoren – wie das Expertenwissen der Akteure vor Ort – in die Betrachtung einbezogen werden. Dafür ist KECK gemacht.
Die Planer der Stadt Worms in Rheinland-Pfalz haben das Stadtgebiet in 63 so genannte Beobachtungsräume aufgeteilt – in der dicht bevölkerten Innenstadt umfassen diese zum Teil nur wenige Straßenzüge. Der KECK-Atlas wird genutzt, um konkrete Maßnahmen in der Jugendhilfe zu planen. Die Karte links zeigt exemplarisch, dass in einigen Teilen der Innenstadt verhältnismäßig viele Jugendliche mit Migrationshintergrund aufwachsen (dunkelblaue Färbung steht für einen Anteil von bis zu 30%). Die rechte Karte zeigt die Viertel, in denen besonders viele Menschen mit SGBII-Leistungen leben. Doch hier muss kein unmittelbarer Zusammenhäng bestehen – die Darstellung zeigt lediglich, dass in so genannten benachteiligten Vierteln oft mehrere Faktoren zusammenspielen.